Schmidt beim politischen Frühschoppen in Kemnath

Kemnath. (ak) Zum politischen Frühschoppen am Sonntagvormittag hieß der stellvertretende Bezirks- und Kreisvorsitzende Hermann Schraml eine große Besucherschar im Wiesenfestzelt willkommen. Sein besonderer Gruß galt dem FW-Landesvorsitzenden Hubert Aiwanger, der zum dritten Mal als Hauptredner die Veranstaltung begleitete.

Weiter hieß er den FW-Landtagsdirektkandidaten Bernhard Schmidt aus Erbendorf, Listenkandidat Thomas Riedl aus Eschenbach, den Direktkandidaten für den Bezirkstag Holger Götz aus Speinshart sowie Landrat und Bezirkstagslistenkandidat Wolfgang Lippert, die FW-Kreisvorsitzende Gisela Kastner, den Obmann des Kreisbauernverbandes Ely Eibisch und die Wahlbewerber der angrenzenden Wahlbezirke willkommen. „Wir wollen Politik aus der Mitte und nicht an den Rändern. Unser Focus liegt darauf unsere Region auch im Landtag durch unsere Kandidaten zu vertreten“, erklärte Schraml. Er monierte, dass vor allem im Bereich erneuerbarer Energien die Firmen der Region weniger Aufträge durch die bremsende Landes- und Bundespolitik erhalten.

Nach seiner persönlichen Vorstellung umriss Bernhard Schmidt seine Zielvorstellungen als FW-Direktkandidat für die Landespolitik. Der Vorsitzende der NEW-Energiegenossenschaft, aktiver Erbendorfer FFW-Kommandant und Stadtrat stellte gleiche Lebensverhältnisse im ganzen Land in den Vordergrund. „Hier leben, wohnen, arbeiten und am Gesellschaftsleben teilnehmen. Wir kommen seit 50 Jahren aus der Mitte der Bürger“, sei das Ziel für die Freien Wähler der Region. Die FW sind die zweitstärkste Kraft auf kommunaler Ebene und die drittstärkste im Landtag. Er erinnerte an die Erfolge mit der Abschaffung der Studiengebühren, des G 8, der Straßenausbaubeiträge. Die Abschaffung der Kita-Gebühren ist eines der nächsten Ziele. Er glich seine Ziele an den Lebenszyklus des Bürgers an. Mindestens 7 bis 20 Anfragen brauchen werdende Mütter um eine Hebamme zu erhalten. Die FW fordern kostenfreie Kita-Plätze, mehr Betreuungskräfte und deren bessere Bezahlung. „Wir brauchen Vorortschule, mehr Alltagskompetenz der Schüler im Unterricht“, verdeutlichte er. In Finnland gehört zu jeder Klasse eine zweite Lehr- oder Hilfskraft, um Unterrichtsdisziplin zu schulen. Dazu gehört das Wissen nicht nur um die Rechte sondern vor allem um die Pflichten der Eltern. Für die Inklusion schwer- oder lernbehinderter Kinder braucht es mehr Unterstützung in der Klasse. Die Krankenhäuser mit Notaufnahme müssen erhalten bleiben und die Hochschulangebote an der OTH Weiden erweitert werden. „Im Bereich der Teich-, Land- und Forstwirtschaft brauchen die Betriebe mehr Unterstützung, nicht nur durch Geld sondern vor allem durch die Möglichkeit Schaden an den Erzeugnissen abzuwehren“, erklärte Schmidt. 180 Bauernmärkte und 3.500 Direktvermarkter sind schon eine Bank, doch regionale Lebensmittel müssen weiter vormarschieren. Gesundheit und Pflege vor Ort ist das A und O. Das fördert ein gesenkter NC für 5 Prozent für Medizinstudierende, die später Landarzt werden wollen. Mehr Kurzzeitpflegeplätze müssen vermehrt für Familienpflegende zur Verfügung gestellt werden. Schmidt forderte das Ehrenamt in der Gesellschaft durch steuerliche und wirtschaftliche Vorteile zu fördern und zu entbürokratisieren. Nicht nur das breite Land, sondern ganz Deutschland hängt bei der Breitbandversorgung hinter her. In Deutschland haben 3, in Spanien 60 Prozent Glasfaseranschlüsse. Das Mobilfunknetz ist nach wie vor löchrig. Schmidt forderte eine Arbeitsplatzinitiative für Mittelstandsunternehmen in der Region, um junge Leute in der Region zu halten und sie strukturell aufzuwerten. Vor allem das Handwerk braucht eine Entbürokratisierung, um Barrieren wie beim Ausbau der erneuerbaren Energien, die besonders mit Bürgerprojekten entstehen können, zu beseitigen. „Wir brauchen Energieerzeugung in Bürgerhand vor Ort, dessen Speicherung und keine unsinnigen Stromtrassen, die unsere Landschaft verschandeln“, erklärte Schmidt abschließend.